Mehr Glück in den Unterricht!!

Prof. Kai Nieberts der Uni Zürich spricht davon, dass v.a. an den Gymnasien rund 90% des Unterrichts aus abstrakter Wissensvermittlung besteht. Informationen sollen wie durch einen Trichter in die Köpfe gefüllt werden. Stattdessen sollten wir Freude fördern, die großen Ideen vermitteln, Wissen (auch zwischen den Disziplinen) verknüpfen, Vermittlungsformen kombinieren und zum selbständigen Denken anregen – also Wissensvermittlung reduzieren und statt dessen Erfahrungen schaffen. Die Tendenz ginge eher in die andere Richtung. Daher setzen sich auch die GlücksStifter für die moderne Form der Wissensvermittlung durch Freude und eigene Erfahrung ein. Quelle: UZHmagazin 3/2022.

Das SPIRE-Modell

Was ist Glück? Nach meiner Definition: “Glück ist, wenn man sich glücklich fühlt.”. Allerdings kann sich das aus verschiedenen Perspektiven ansehen. Zum Beispiel hat das körperliche Aspekte oder rationale.

Eine leichte Art, sich diese Bereiche zu merken, ist: Gemeinsam mit Herz, Hand und Verstand. Da hat mensch schon einmal soziale, emotionale, physische und kongnitive Aspekte.

Eine weitere Merkhilfe ist von Tal Ben-Shahar, der an der  Harvard University lehrt und über seine GlücksKurse viel Aufmerksamkeit genießt. Sein Modell ist das SPIRE (übersetzt “Turmspitze”):

  • Spiritual
  • Physical
  • Intellectual
  • Relational
  • Emotional.

Wenn wir diese fünf Bereiche entwickeln, leben wir ein glücklicheres Leben.

Super kurz erläutert er das in einem Video (Stand 15.03.23) durch die Happiness Studies Acadamy.

Ich wünsche dir ein schönes Leben mit dem Gefühl der Verbundenheit, körperlicher Gesundheit, einer positiven Lebenseinstellung, unterstützenden Beziehungen und vielen guten Gefühlen 🙂
Dein GlückStifter Dominik

Lucky Girl Syndrom

Mit Lucky Girl Syndrom wird 2022/23 das Phänomen bezeichnet, dass sich alles realisiert, wenn mensch nur fest daran glaubt. Meist junge Frauen zeigen auf TickTock, wie man durch Affirmationen alles erreichen kann.

Das kann man gut mit dem Mesotes-Modell einordnen (hier ein Video zum Mesotes-Modell). Angewendet auf das Lucky Girl Syndrom (unten rechts) ist die Kategorie die Selbstwirksamkeitsüberzeugung – also die inneren Einstellung, Kontrolle ausüben zu können. Ich bin mit hoher Selbstwirksamkeitsüberzeugung der Meinung, meine Ziele erreichen bzw. wirksam auf meine Umwelt und auf mich einwirken zu können.

Der Mangel von Selbstwirksamkeitsüberzeugung hat auch mit radikalem Pessimismus und Hilflosigkeit (und damit auf Dauer psychische Erkrankungen) zu tun. Das ist eben die Einstellung, dass ich keine Kontrolle ausüben kann.

Wie kann man das nun im Sinne eines gelingenden Lebens bewerten?

Es ist durchaus zum eigenen Schutz sinnvoll, in der einen oder anderen Situation seine Hilflosigkeit einzugestehen und Hilfe zu suchen. Es ist auch sinnvoll, in der einen oder anderen Situation voller Elan und dem “Ich-schaffe-alles”-Gefühl zu baden.

Allerdings ist beides auf lange Sicht schädlich für eine gesunde Balance (zur Wirkung des Optimismus und Pessimismus findest du einige Blog-Einträge). Zudem verschlechtert alleiniges Positives Denken eher Zielerreichung. Das zeigen die Forschungsergebnisse von Dr. Gabriele Oettingen.

Die aus Sicht der Positiven Psychologie empfohlene Haltung ist der realistische Optimismus – also eine hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugung, die die Grenzen meiner Möglichkeiten mit berücksichtigt.

Also gerne mal so zum Spaß Lucky Girl Syndrom und dann ans wirksame Tun 🙂

Glückliche Grüße
Dein GlücksStifter Dominik

Weitere Links

Scholz fasziniert von “Bruttonationalglück” – werden die Deutschen jetzt glücklicher?

Gestern Abend hat das Glück auf tagesschau.de Schlagzeile gemacht. Schon mal klasse. Aber was bedeutet das?

Was hat Deutschland davon?

Ich hoffe, dass der Fokus auf das Glück dadurch gestärkt wird. Allerdings befürchte ich, dass das einfach verpufft.

Deutschland steht im World Happiness Report von über 150 Ländern meist auf den Plätzen 13-17. Immerhin knapp in den Top-Ten. Das ist keine Katastrophe, allerdings ist für die fünftstärkste Wirtschaftsmacht der Welt noch ordentlich Luft nach oben.

2013 gab es die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“ – eine Initiative des deutschen Bundestages. Sie kam zum Schluss, dass es drei wichtige Säulen des gesellschaftlichen Fortschritts gibt:

  • Ökonomie: Einkommensverteilung, Bruttoinlandsprodukt, Staatsschulden
  • Nationale Ökologie: Artenvielfalt, Stickstoff und Treibhausgase
  • Gesellschaftliches: Freiheit, Gesundheit, Bildung, Beschäftigung

Leider gingen die Ergebnisse in der öffentlichen Wahrnehmung fast komplett unter. Die deutsche Politik steht nach wie vor nicht im Ruf, beständig Glück zu verbreiten und Lebensqualität zu verbessern. Ich sehe zwar, dass an den einzelnen Themen gearbeitet wird. Allerdings vermisse ich ein Gesamtkonzept, eine gemeinsame Vision, das Leben für möglichst alle glücklicher zu gestalten. V.a. brauchen wir Maßnahmen, das Vertrauen in die Politik und Institutionen zu stärken. Dazu bräuchte es deutliche Reformen des Bildungswesens, der Verwaltung, des Konsums, mehr Transparenz, mehr Verlässlichkeit usw.

Mehr zum “Glück” in Bhutan

Seit Ende der 70er gibt es im kleinen und wirtschaftlich bescheidenen Bhutan das Bruttonationalglück. Es hat die Fläche der Schweiz, allerdings nur 10% dessen Bevölkerung und 0,3% von dessen Bruttoinlandsprodukts. Glück steht in Bhutan nicht nur in der Verfassung wie in den USA oder Ecuador, sondern wird durch multidimensionale Befragungen jährlich gemessen und die Politik danach ausgerichtet. Es geht um die Säulen:

  • Ganzheitliche sozial-ökonomische Entwicklung
  • Naturschutz
  • Gute Regierung/ Führung
  • Förderung der Kultur und des menschlichen Miteinanders

Ist Bhutan das glücklichste Land der Welt?

Das kann man nicht sagen. Im World Happiness Index steht Bhutan so mittelmäßig da (2019 von 156 Ländern auf Platz 95). Allerdings werden hier auch z.B. Realeinkommen und Lebenserwartung mit eingerechnet. Was vielleicht wichtiger ist: Ein ökonomisch schwaches Land setzt den Fokus nicht auf Wirtschaftswachstum, sondern auf zentrale Säulen gesellschaftlicher Entwicklung, Glück und Umweltschutz.

Glückliche Grüße
dein GlücksStifter Dominik

Macht Erfolg glücklich?

Viele Menschen gehen davon aus, dass sie dann nachhaltig glücklicher werden, wenn sie erfolgreich werden. Das ist nach Aussage von Tal Ben-Shahar falsch. Das ist in der Forschung schon länger bekannt – allerdings ist das noch nicht in der Allgemeinheit angekommen.

Erfolg macht höchstens kurzfristig glücklich. Es verhält sich mit Erfolg wohl so, wie mit einem Lottogewinn (1) -> der Effekt des Ereignisses schwächt sich ab und verschwindet statisch gesehen nach einiger Zeit. Erfolg kann das Glücks-Level kurzfristig erhöhen. Der Effekt verschwindet schnell wieder. Wir überschätzen den Effekt, den positive Ereignisse wie eine neue Wohnung, ein neuer Job oder eben ein Lotteriegewinn auf unser Leben hat.

Allerdings wissen wir schon einige Zeit, dass die andere Richtung stimmt:
Glück macht erfolgreich – oder genauer, eine Erhöhung des Glücks-Levels erhöht die Wahrscheinlichkeit für Erfolg (2).

Was heißt das für dich? Wenn du Zeit und Energie investieren möchtest, dann nicht direkt in “Erfolg”. Werde dir immer wieder klar über deinen Wertekompass, finde heraus, für was du brennst und was deine Herzenswünsche sind. Finde verträgliche Wege, deine Ziele zu erreichen. Ganz nach meinem Motto:
“Gemeinsam sinnvolle Ziele erreichen und dabei Spaß haben.”

Viel Glück! Glück lohnt sich!
Dein GlücksStifter Dominik

Quellen/Verweise:
(1) Brickman, P., Coates, D., & Janoff-Bulman, R. (1978) Lottery winners and accident victims: Is happiness relative?
(2) Sonja Lyubomirsky, Laura King, Ed Diener (2005) The Benefits of Frequent Positive Affect: Does Happiness Lead to Success?

Cornelsen Studie Schule zukunftsfähig machen 2022 zeigt: Persönlichkeitsentwicklung in Schulen ist ein zentrales Thema

vielleicht auch für dich interessant:

https://www.fibs.eu/fileadmin/user_upload/Cornelsen_Schulleitungsstudie_kurz.pdf

Kurzfassung zur Cornelsen Studie Schule zukunftsfähig machen 2022. Themen sind der allgemeine Zustand, Kulturwandel und Digitalität.

Da steht vieles, was die die Umsetzung von Persönlichkeitsentwicklung in Schulen stärkt. Hier ein wichtiger Abschnitt: “In der Schule lernen Schüler:innen eine Vielzahl an Fähigkeiten, die sie später zu eigenständigen und mündigen Mitgliedern der Gesellschaft machen. Sie lernen im wortwörtlichen Sinne „fürs Leben“. Damit diese Aufgabe gelingt, wollen neben fachlichem Wissen auch sogenannte Lebenskompetenzen angeeignet und die Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden. Dass insbesondere das Erlernen von Lebenskompetenzen aktuell jedoch noch zu kurz kommt, würde die überwältigende Mehrheit der Schulleitungen unterschreiben. Ganze 93 Prozent sprechen sich dafür aus, das Leben verstärkt in den Klassenraum zu holen, um Schülerinnen und Schülern die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie zur Bewältigung ihres Alltags benötigen. Zu diesen Lebenskompetenzen, auch „Life Skills“ genannt, gehören
unter anderem effektive Kommunikation, Beziehungsfähigkeit, der gesunde Umgang mit schwierigen Emotionen wie Angst und Stress, Teamfähigkeit, Empathie, aber auch die Entwicklung eines positiven Selbstbildes (nach WHO 1994, vgl. Bühler & Heppekausen 2005). Nach eigenen Angaben setzen 39 Prozent der Schulleitungen bereits entsprechende Programme um.“

Liebe Mitmenschen

Der Unfrieden zwischen Russland und der Ukraine ist auch bei den Schulkindern ein Thema. Sie nehmen zu Hause bewusst oder unbewusst Informationen auf, die sie verunsichern und bringen ihre Sorgen und Ängste mit in die Schule. Ich habe mir daher in unseren Glücksstunden etwas Zeit für eine Diskussion mit ihnen genommen. Danach haben wir einen Globus in unsere Mitte gestellt und eine Minute Zeit gespendet und in Gedanken Licht und Frieden in die Welt geschickt. Warum erzähle ich das? Die Kinder hatten das Gefühl, irgendetwas Sinnvolles beizutragen und es hat ihren Stress abgebaut. Was können WIR tun? Wir könnten am Abend ein Teelicht ins Fenster stellen, in den Sternenhimmel blicken und es den Kindern gleichtun! Ein ins Wasser geworfener Stein erzeugt Kreise und bestimmt vermögen friedvoll ausgesandte Gedanken das auch!

Licht und Frieden für uns all!
Eure Glücksstifterin Karin

(Für die Gemeinde Velden und darüber hinaus)

“Schulfach Glück” für Österreich dringend notwendig – Ein Appell von Margot Maaß, Jänner 2022

Schule muss ein Ort sein, wo junge Menschen lernen, wie sie ein gelingendes Leben gestalten können. Das bedeutet auch, Krisen gut zu meistern.

Margot Maaß, die Sinnstifter

Ich begrüße den Vorschlag von Sabine Scheffknecht (Klubobfrau der NEOS in Vorarlberg), ein „Schulfach Glück“ einzuführen, denn Glücks-Unterricht ist die beste Investition in die psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen und die beste Vorbereitung auf alle Krisen, die noch kommen werden. Hier der Link zum entsprechenden Artikel in der Krone.

Margot Maaß,  die Sinnstifter
Margot Maaß, Fotonachweis: andrea sojka fotografie

2013 habe ich die Initiative „Schulfach Glück“ gegründet, gemeinsam mit Siegfried Neubauer, inspiriert von der Arbeit von Ernst Fritz-Schubert, dem Begründer dieses Programms für Persönlichkeitsentwicklung.

Ich habe mich damals und bis heute ganz bewusst dafür entschieden, das Thema von der Basis her anzugehen und die von uns ausgebildeten Glücks-Lehrer:innen wirken zu lassen und so das System Schule positiv zu verändern. Ich wollte kein klassisches Lobbying betreiben (ein Gespräch im Bildungsministerium in meiner seinerzeitigen Funktion als Interessensvertreterin für die Hotellerie ist mir in bleibender, schlechter Erinnerung). Ich wollte meine Energie konstruktiv in das Projekt „Schulfach Glück“ investieren und nicht in Gespräche verschwenden, um zu hören, was alles nicht geht.

So haben wir auf eigenes unternehmerisches Risiko in Österreich den Lehrgang „Schulfach Glück“ auf die Beine gestellt. Es war ein weiter und auch harter Weg. Inzwischen gab es bereits fünf Durchgänge. Einfach ist es noch immer nicht. Den Start des 6. Lehrgangs haben wir wegen Corona auf den Herbst verschoben.

eine unserer wundervollen Teilnehmer*innen Gruppen
“Schulfach Glück” in Wien

Es macht mich immer wieder auf’s Neue glücklich, wenn ich sehe, mit wieviel Freude die Teilnehmer:innen (viele davon sind Pädagog:innen) dabei sind und wenn ich höre, wie sehr sich die Schüler:innen auf die Glücksstunden freuen. Das bestätigt mich in unserem Tun, und darin, dass wir, die Sinnstifter, mit unserem Engagement tatsächlich Sinn stiften. Es braucht aber weit mehr als nur einzelne Vorreiter und gute Initiativen, von uns und anderen, die sich österreichweit bereits dafür engagieren, dass Schule zu einem Ort des „Aufblühens“ wird.

Es braucht die GUTE ABSICHT seitens der Politik und aller Bildungs-Verantwortlichen für einen GROSSEN WURF. Nicht später, sondern JETZT.

Ich bin bereit für einen konstruktiven Dialog.

4 Herausforderungen, 4 Säulen des Glückstrainings und eine Übung zum unmittelbar glücklicher werden

Richard J. Davidson ist Professor an der Universität Wisconsin-Madison und Neurowissenschaftler. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich u.a. mit der Wirkung von Meditation und die Entstehung von “Glück”.

Sein TED-Vortrag ist quasi ein Muss für Interessierte an der Glücksforschung. Hier sind die zusammengefassten Erkenntnisse seiner Zusammenfassung 😉

Die vier Herausforderungen moderner Gesellschaften:

  • Ablenkung/ geringe Achtsamkeit – etwa die Hälfte unseres Alltags sind wir uns nicht bewusst, was wir tun. Wenn wir “so dahinleben” sind wir signifikant weniger glücklich als wenn wir unserem Tun bewusst sind. ADHS
  • Einsamkeit – sie nimmt zu, was zu psychischen und physischen Schäden führt.
  • Negativspiralen des Denkens – Depression nimmt zu (v.a. bei Frauen, auch bei Teenagern). Selbstmordraten steigen. Negativspiralen des Denkens lassen sich ändern.
  • Verlust von Sinn im Leben – wieder mit deutlichen negativen Folgen.

All das könnten wir reduzieren/verbessern. Hier sind die vier Säulen eines “gesunden Geistes”:

  • Achtsamkeit (Meta Awareness) – notwendig für echte Veränderung
  • Connections bzw. Fähigkeiten für bessere Beziehungen – z.B. Wertschätzung, Dankbarkeit, Freundlichkeit, Optimismus. Diese können trainiert werden.
  • Einsicht – wertfrei eigene Denkmuster erkennen
  • Sinn – im Leben, in unseren Tätigkeiten. Selbst kleine Dinge können mit großen Ideen verbunden sein.

Das zu wissen ist erst die halbe Miete. Wir müssen diese Fähigkeiten regelmäßig trainieren (procedural learning). Unser Gehirn ist neuroplastisch/veränderbar. Dazu braucht es Training. Als Orientierung: 30 Minuten am Tag bringt Veränderung.

Richard Davidson empfiehlt etwas sehr einfaches: 3 minutes a day. Übe z.B. Achtsamkeit beim Zähneputzen oder bei was auch immer.

Es lohnt sich für uns selbst und für die Gesellschaft.

Eine wunderbare Übung, die er im Video mit den Zuhörer*innen durchführt: Denke intensiv an eine Person, die du sehr magst. Stelle sie dir vor deinen Augen vor. Wünsche ihr: Auf dass du glücklich bist und frei von Leid.

Mich hat das zum Lächeln gebracht 🙂
Glückliche Grüße
Dein GlücksStifter Dominik